Auch wenn sich grundsätzlich eine Empathie als unbewusst ablaufender Prozess zeigt, ist die Bereitschaft zur Empathie wichtig. Denn diese Bereitschaft intensiviert den Prozess des Mitfühlens. Deshalb fällt es Menschen leichter, sich empathisch gegenüber anderen zu zeigen, welche einem bereits sympathisch erscheinen. Also Menschen, denen man sich ohnehin positiv verbunden fühlt. Deren Handlungsweisen man nachvollziehen kann, da man ähnliche getätigt hätte. Aber auch anderseherum kann es passieren. Menschen, denen gegenüber man zuerst empathische Gefühle gehegt hat, können einem im Nachhinein sympathisch erscheinen. Sympathie kann also durch Empathie ausgelöst werden.
Mitgefühl ist keine Empathie
Während Empathie und Mitgefühl häufig miteinander verwechselt werden, haben beide doch eine sehr unterschiedliche Bedeutung. Mitgefühl mit jemanden zu haben, bedeutet meist, sich um diesen jemand kümmern zu wollen oder ihn zu versorgen. Empathie hingegen ist eine emotionale Reaktion, bei der man sich voll und ganz in den anderen Menschen hineinversetzen kann. In seine Handlungsweisen und gerade empfundene Situation. Während Mitgefühl für jeden und alle möglich ist, wird Empathie meist mit demjenigen empfunden, welcher gerade die gleichen Erfahrungen macht wie man selbst. Durch diese eigenen (positiven wie negativen) Erfahrungen kann man sich in den anderen Menschen hineinversetzen und mitfühlen. Das eigene Leid/Freude aus der Erinnerung hilft, das Leid/Freude der anderen zu spüren. Beim Mitgefühl werden dagegen keine Erinnerung angesprochen und man hat den einfachen Wunsch, jemandem zu helfen, welcher gerade in einer hilfsbedürftigen Situation ist. Deshalb sind moralische Entscheidungen auch besser unter dem Aspekt des Mitgefühls als unter Empathie Beweggründen zu treffen.